Der goldene Herbst

Die Tage werden kürzer, es wird kälter und in den letzten wärmenden Sonnenstrahlen beginnen sich die Bäume langsam zu verfärben. Viele wissen, im Herbst wenns kälter, dunkler und neblig wird, werden die Bäume zuerst bunt und werfen ihr Blattwerk ab. Aber wer weiß eigentlich was da genau passiert? Dieser Frage bin ich auf den Grund gegangen und lässt sich sehr einfach beantworten.

DAS CHLOROPHYLL

Das Chlorophyll ist auch als Blattgrün bekannt. Dieser Name kommt allerdings nicht nur von irgendwo, sondern kommt daher, dass Chlorophyll für das Grün des Blattes verantwortlich ist.

Quelle: klutronic.com

Wie man schön erkennen kann, absorbiert Chlorophyll vor allem das Licht in den blauen und roten Bereichen. Die Grünanteile werden allerdings großteils reflektiert und somit bekommen Blätter ihre grüne Farbe.

DER HERBST

Im Herbst jedoch beginnen in gemäßigten Breiten die Tage kürzer zu werden und die Temperaturen sinken. Da Bäume das flüssige Wasser in den Blättern zur Photosynthese benötigen, würde Frost die Zellstruktur zerstören. Somit beginnt die Pflanze den Blättern das Chlorophyll zu entziehen und in  den Wurzeln einzulagern. Damit das zeitgerecht stattfinden kann, befinden sich an den Blattenden Photorezeptoren, die die Tageslänge registrieren. Wird eine Tageslänge von ca 12 Stunden unterschritten, beginnt die Pflanze das Chlorophyll den Blättern zu entziehen. Wie vorhin schon gezeigt, absorbiert Chlorophyll hauptsächlich die blauen und roten Lichtanteile. Wenn das Chlorophyll aus dem Blatt entfernt wird, werden vom Beta-Carrotin (Das ist auch das was Karotten orange macht) mehr Orange Lichtanteile reflektiert. Je nach Zusammensetzung der anderen Moleküle im Blatt (Beta Karrotin – Orange, Antocyane – Dunkelblau/Rot) erscheint nach Abzug des Chlorophylls das Blatt gelb, orange/Braun, bis hin zu Rot.

DER NEBEL

Der Nebel ist im Herbst noch eine typische zusätzliche Erscheinung und kommt nicht nur weil Herbst ist, sondern entsteht immer wenn besondere Faktoren zusammentreffen. Diese sind hauptsächlich im Herbst gegeben, aber können auch in allen anderen Jahreszeiten auftreten.
Der erste und wichtigste Faktor ist wohl das unterschreiten der sogenannten Taupunkttemperatur. Diese Temperatur ist abhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit. Wird eine Luftfeuchtigkeit von 100% erreicht und sinkt die Temperatur noch weiter, kondensiert der Wasserdampf in der Luft und es entsteht Nebel. Durch die Kondensation des Wasserdampfs kann die Temperatur auch noch weiter fallen. In folgender Grafik erkennt man schön die Tage mit und ohne Nebel, vor allem auch die Zeitpunkte, als es Nebel gab.

Quelle: https://meteo.boku.ac.at/wetter/aktuell/index.html

Jedesmal wenn die Blaue Linie, die Taupunkttemperatur, unter die Rote Linie, Lufttemperatur, sinkt, dann entsteht Nebel. Auch die Grafik darunter, orange Linie, zeigt schön den relativen Sättigungsgrad der Luft an. Liegt die Luftfeuchtigkeit bei 100% und sinkt die Lufttemperatur noch weiter, ist Nebel sehr wahrscheinlich.

Der zweite wichtige Faktor für Nebel ist die stark abkühlende Luft. Da kalte Luft schwerer ist als warme, sinkt diese nach unten. Im Sommer ist dieser Effekt aufgrund der langen stark heizenden Sonnenstrahlung nur sehr schwach. Im Herbst allerdings wird mit den längeren Nächten die Strahlungsbilanz negativ. Das bedeutet, dass die Erde mehr Wärmeenergie abstrahlt, als ihr durch die Sonne zugeführt wird. Somit können sich in tiefen Lagen Kaltluftseen bilden, die durch Nebel gekennzeichnet sind. Diesen Effekt nennt man auch Inversion und entsteht besonders bei stabilen Hochdruckwetterlagen.

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/wildalpen/

Auch anhand von Temperaturkarten kann man sehr schön Kaltluftseen erkennen. Unter besonderen Voraussetzungen können diese Temperaturunterschiede mit der Höhe 10°C und mehr betragen. Diese Kaltluftseen zeigen in den meisten Fällen auch an, wo sich Nebel befindet.

Quelle: http://www.zamg.ac.at/incaanalyse/

NEBEL ALS FOTOMOTIV

Bei Nebel bilden sich auch sehr oft kleine Tautröpfchen, die überall hängen bleiben. So auch in Spinnenetzen, was oft ein sehr schönes und beliebtes Fotomotiv ist.

Nebel ist generell in der Fotografie ein sehr beliebtes Motiv und wird meist für gruselige oder düster wirkende Bilder verwendet. Mit zwei düsteren Nebelbildern, passend zum bevorstehenden Halloween möchte ich den Beitrag schließen und ich freue mich über eure Kommentare und Feedback 🙂

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